3 Tipps, wie du für deine Kinder vorsorgst

Am 20.09.22 war Weltkindertag. Deshalb geben wir dir heute ein paar Tipps mit, mit denen du die ersten Grundlagen des Finanzhauses von (deinen) Kindern erstellen kannst. Es ist wichtig, dass du dich zuerst um dich selbst kümmerst – deinen Notgroschen, deine Absicherung, deinen Vermögensaufbau. Heute geht es aber um die nächste Generation.

1. Sorge für dich selbst!

Du bist ein Vorbild, wenn du deine eigenen Bedürfnisse priorisierst. Kinder schauen sich alles von ihrem Umfeld und insbesondere den Erwachsenen ab. Auch die Kleinigkeiten, die wir gar nicht mitbekommen, weil wir sie schon so sehr und so lange verinnerlicht haben. Wir merken häufig nicht, wie sich unsere Glaubenssätze im Alltag äußern oder wo unser Umgang mit Geld ungesund ist. Viele Konflikte oder unangenehme Situationen sind ursprünglich durch Geld zustande gekommen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Unsere Kinder hingegen spüren, falls sich z.B. zu Hause die Stimmung verändert, sobald es um Geld geht. Arbeite also an deiner eigenen Beziehung zu Geld und sei somit ein Vorbild für dein Kind. Dazu zählt auch, dass du dich um deine eigenen Finanzen kümmerst: Sorge in erster Linie für dich selbst. Du kannst anderen nur helfen, wenn du selbst gesund bist. 

“Sei das Vorbild, das du dir selbst gewünscht hättest.”

2. Gib dein Wissen weiter!

Schlüpfe in die Rolle einer Expertin (auch wenn du dich nicht so fühlst) und motiviere zum Lernen. Wenn du es schaffst, neue Inhalte mit Spaß zu vermitteln, förderst du die Lernfreude deines Kindes. Das ist nicht nur in Bezug auf Finanzen wichtig, sondern zahlt sich über verschiedene Themen das ganze Leben hinweg aus. Auch hier gilt: Sei ein Vorbild! Wenn dein Kind sieht, dass du regelmäßig ein Buch liest oder mit Begeisterung neue Dinge ausprobierst, wird es diese Dinge nacheifern.
Also: Du musst nicht selbst alles perfekt wissen, um dein Wissen (und deine Lernfreude) weitergeben zu können.

Wenn Kinder noch klein sind, kannst du durch Kinderbücher und Spiele gut zu ihnen durchdringen. Auch den Umgang mit Taschengeld kannst du früh fördern und so ein Gefühl für Geld schaffen. Es gibt tolle Spardosen, mit denen ihr das Geld aufteilen könnt und dein Kind kann durch sein Budget selbst entscheiden, wo wie viel Geld hinfließt. Erkläre deinen Kindern fiese Marketingmaschen wie Quengelware, so verstehen sie bestimmte Muster und fühlen sich ernst genommen.

3. Investiere (nachhaltig), statt zu sparen!

Auch bei Kindern gilt: Lege ihr Geld (nachhaltig) an! Insbesondere durch die geopolitische Lage, Inflation und andere Herausforderungen ist es sinnvoll, Geld nicht einfach auf dem Konto liegen zu lassen. Der große Vorteil bei der Geldanlage für Kinder ist die lange, lange Zeit, die für großartige Erträge durch Zinseszinsen sorgen. Du musst dir 18 Jahre lang keine Gedanken über Kursschwankungen machen und kannst der Buy&Hold Strategie folgen. Auch die Geldgeschenke von Verwandten/Freundinnen kannst du flexibel in deinen ETF investieren und so mehr daraus machen als aus dem zehnten Kuscheltier.

In Deutschland ist es sehr schwierig, von einer Einkommensgruppe in eine höhere Gruppe zu wechseln.[1] Deshalb ist es so wertvoll, wenn du deinen Kindern eine gute Starthilfe gibst, indem du ihnen eine positive Einstellung zu Finanzen beibringst.

[1] A Broken Social Elevator? How to Promote Social Mobility | en | OECD

 
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6 Replies to “3 Tipps, wie du für deine Kinder vorsorgst”

  1. Christina

    Hallo Claudia,

    hast Du einen Tipp, was man beachten sollte, wenn man Geld nicht für das eigene sondern z.B. für das Patenkind anlegt?
    Sollte das Depot direkt auf den Namen des Kindes laufen oder erst beim Verschenken (am 18. Geburtstag) überschrieben werden?

    Danke schon mal und viele Grüße!

    • Claudia, Female Finance Forum

      Hallo Christina,
      danke für deine Frage!
      Wenn das Geld für dein Patenkind gedacht ist, solltest du bedenken, dass du die Zustimmung der Erziehungsberechtigten benötigst, um ein Depot auf den Namen des Kindes zu eröffnen. Du kannst es also nicht “heimlich” machen (oder als Überraschung).
      Ansonsten beantwortet dieser Blogpost genau deine Frage: https://www.femalefinanceforum.de/vorsorgen-fuers-kind-wo-fange-ich-an/
      Melde dich gerne, wenn du noch weitere Fragen hast!
      Viele Grüße, Claudia

  2. Jutta

    Rollenvorbild zu sein, ist der aus meiner wichtigste Punkt. Denn das ist der erste Anschauungsunterricht. Also ist es sinnvoll, das eigene Verhältnis zu Geld zu überprüfen.

    Schön fand ich im weiteren den Artikel über VW. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit zu reagieren: man kauft die Produkte einfach nicht und ebenso wenig die Aktien. Der Artikel setzt Diversität in den richtigen gesellschaftlichen Kontext (Westdeutsche Männer und nicht einfach pauschal weiße Männer über 50 und relevanter Immigrationshintergrund). Das macht die Aussage des Artikels umso wirksamer. VW hat es offensichtlich nicht nötig, auf relevante Repräsentation zu achten. Von solchen Unternehmen kaufe ich nicht und deren Aktien sind nicht in meinem Depot. Gute Unternehmensführung sieht anders aus.

    • Claudia, Female Finance Forum

      Liebe Jutta,
      danke für deinen Kommentar! Ich sehe es auch so: Wir sind ein lebendes Vorbild (insbesondere) für die Kinder in unserem Umfeld.
      Und ja, gute Unternehmensführung sieht anders aus als bei VW…

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