Roger Bannister und die Mauern in unseren Köpfen

Alle sagten: “Das geht nicht!” Dann kam eine, die wusste das nicht und hat es einfach gemacht.😊 Esoterischer Wandspruch oder ist da vielleicht doch was dran…? Die Antwort auf diese Frage gibt uns die Geschichte von Roger Bannister (*1929-†2018).

Roger Bannister und die 4-Minuten Schallmauer

Der britische Profi-Sportler schaffte es als erster Mensch weltweit, eine englische Meile (1,6 km) in unter 4 Minuten zu laufen. Weltrekord! Das war im Jahr 1954 und galt bis dahin unter Medizinerinnen* als für den menschlichen Körper schlichtweg unmöglich.

Doch das Erstaunliche daran kommt erst noch: Nachdem Robert Bannister diesen Rekord geschafft hatte, gelang es auf einmal auch anderen Sportlerinnen, diese vermeintliche „Schallmauer“ zu durchbrechen.[1] Doch was war passiert? Hatten sich die genetischen/körperlichen Voraussetzungen der Menschheit auf einen Schlag verändert? Wohl kaum…

The Sky is the Limit?!

Was als Robert-Bannister-Effekt bekannt wurde zeigt, dass die Grenzen des Möglichen/Machbaren fließend und keinesfalls in Stein gemeißelt sind. Viel zu oft wird genau das jedoch fälschlicherweise angenommen oder auch aktiv suggeriert. Es braucht allerdings wie im Beispiel oben einen sichtbaren Impuls, der den Stein ins Rollen bringen kann. Jemand, der dir zeigt „Hey, das ist möglich!“ kann dich dazu inspirieren, deine eigenen Grenzen des für dich Möglichen/Vorstellbaren zu verschieben und über dich hinauszuwachsen (Stichwort Glaubenssätze!). Wenn du deine persönlichen Glaubenssätze zum Thema Geld/Finanzen aufspüren und bearbeiten möchtest, empfehlen wir dir diesen Online-Baustein.

Vorbilder und Beispiele

Wenn der werdende Papa sieht, dass der männliche Vorgesetzte in Elternzeit geht, dann denkt er vielleicht eher „Hey, ich kann das ja auch machen!“, als wenn sich nur seine weiblichen Kolleginnen/Vorgesetzten regelmäßig in die Elternzeit verabschieden. Es braucht also Vorbilder und Beispiele, und zwar in allen Bereichen, damit sich der Roger-Bannister-Effekt voll entfalten kann.

Genau deshalb ist es enorm wichtig, dass Frauen und vor allem schon junge Mädchen sehen, dass es z. B. weibliche Vorstandsvorsitzende, Kanzlerinnen, weibliche Comedians oder Tischlerinnen gibt, die alle bereits vor ihnen Wege beschritten haben, von denen die Mädchen gar nicht wussten, dass sie für sie überhaupt möglich sind. Oder zu sehen, dass Frauen sich selbstverständlich um ihre Finanzen kümmern. Vor diesem Hintergrund erscheint z. B. auch die Debatte zur Notwendigkeit einer Frauenquote in einem anderen Licht.

Und wie sagt Claudia immer so schön? „Sei das Vorbild, das du dir selbst gewünscht hättest.” In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam ein paar Mauern in den Köpfen einreißen! 💪

 

👶👦🏿👧🏾

Wir werden künftig – wenn es thematisch passt – auf geeignete Kinderbücher zu angesprochenen Themen hinweisen.

An dieser Stelle wollen wir Britta Teckentrups “Die kleine Maus und die große Mauer“** empfehlen.

Das für Kinder ab 4 Jahren geeignete Buch zeigt, was alles passieren kann, wenn man mutig ist, sein Herz öffnet und so echte und eingebildete Mauern überwindet… 

 

 

* Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle anderen Menschen sind explizit mitgemeint.

[1] Keine zwei Monate nach Bannisters Rekord gelang es John Landy die Meile in 3:58:00 Minuten zu laufen; den aktuellen Rekord hält Hicham El Guerrouj mit 3:43:13 Minuten. (https://www.welt.de/sport/fitness/article165943811/Durchbrechen-Sie-die-Vier-Minuten-Schallmauer.html)

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2 Replies to “Roger Bannister und die Mauern in unseren Köpfen”

  1. Rodenkirchen Maria-Luise

    Liebe Claudia,
    ich habe eine Mauer, die ich nicht weiß zu überwinden:
    Das Baby meiner jungen Nachbarn soll von mir einen ETF Sparplan erhalten, der jährlich 1x von mir bespart wird. Die Eltern sehr jung von Geldanlagen noch kaum Wissen vorhanden (er Dozent an der Uni Frankfurt und sie Lehrerin). Mein Wissen hier: Das Einrichten erfolgt über die Eltern, doch dann finde ich keine Hinweise, wie ich als Familien-fremde den Sparplan bespare, da ja es nur ein Referenzkonto geben darf und das wäre ja dann das der Eltern. Doch würde ich gerne hier die Kontrolle behalten anstelle das Geld auf das Konto der Eltern und diese dann das Geld weiter auf den ETF überweisen. Mit 18 soll die junge Frau (wenn auch von meiner Seite alles gut läuft) zugreifen können.
    Kannst du mir hier behilflich sein?
    Herzliche Grüße
    Maria-Luise Rodenkirchen

  2. Isabel, Female Finance Forum

    Liebe Maria-Luise Rodenkirchen,

    danke für Ihren Kommentar und Ihre Frage, welche wir gerne beantworten wollen.

    Erstmal vorneweg: eine sehr schöne Idee, einem jungen Menschen auf diese Art einen guten finanziellen Start ins Leben zu ermöglichen!

    Wenn das Depot auf den Namen des Kindes eröffnet wird (Aufgabe der/des Sorgebrechtigte(n)), dann gehört sowohl das Depot als auch das Referenzkonto dem Kind selbst. Die Eltern haben nicht das Recht, Geld aus diesen Töpfen zu ihren eigenen Gunsten/für anderweitige Zwecke zu verwenden. Es gibt dazu bereits entsprechende Gerichtsurteile (Az. 21 UF 89/17; https://www.anwalt.de/rechtstipps/olg-celle-eltern-duerfen-sparbuecher-ihrer-kinder-nicht-pluendern_130240.html). Sie könnten also durchaus einen jährlichen Dauerauftrag einrichten, der Ihren Wunschbetrag auf das Referenzkonto des Kindes überweist. Für die Einrichtung des ETF-Sparplans müssen dann allerdings wieder die Sorgeberechtigten aktiv werden.
    Wenn Ihnen das zu unsicher erscheint, gibt es auch die Möglichkeit, das Geld in Ihrem Namen anzulegen und die Summe/das Depot dann bei erreichter Volljährigkeit an das dann erwachsene Kind zu überschreiben. Achtung! Hier könnte je nach Betrag eine Schenkungssteuer anfallen. Aktuell ist es erlaubt, “Fremden” bis zu 20.000 € steuerfrei zu schenken.
    Wir hoffen, dass wir die “Mauer” zu diesem Thema etwas abtragen konnten und Ihnen die Infos weiterhelfen!

    Herzliche Grüße
    Ihr 3f-Team

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