Von Mythen, Märchen und Moneten

Heute möchte ich euch die fünf häufigsten Ausreden und Irrglauben im Umgang mit Geld präsentieren und genauer anschauen.

  1. Geld ist mir nicht wichtig.

“Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein.” Das ist wunderbar. Dankbarkeit und Wertschätzung sind wichtige Charaktereigenschaften für ein entspanntes und zufriedenes Leben. Allerdings: Nur weil du heute genug hast, heißt das nicht, dass du später genug haben wirst. Das ist vor allem die Rente: Das deutsche Rentensystem ist nicht (mehr) darauf ausgelegt, mit gesetzlicher und betrieblicher Rente unsere Lebenshaltungskosten zu decken. Das heißt, es reicht nur, wenn du auch privat vorsorgst.

Die Rente ist aber nur ein Aspekt. Stell dir vor, du benötigst eine Zahn-Operation. Zähne sind häufig nicht Bestandteil unserer Krankenversicherung. Willst du wirklich darüber nachdenken müssen, ob du dir die wichtige Operation finanziell leisten kannst? Es gibt genug ähnliche Beispiele, in denen gilt: Geld macht nicht glücklich. Aber es kann Glück in Form von Gesundheit, Pflege, Unabhängigkeit oder Lebensstandard kaufen.

2. Ich habe kein Geld, das ich sparen kann.

Es gibt bestimmt Situationen, in denen es wirklich nicht möglich ist, Geld zu sparen. Und manchmal kann es auch wichtig sein, sich einfach etwas zu gönnen, ohne über die Finanzen nachzudenken. Für die meisten von uns ist es mit einer guten Struktur möglich, einen kleinen Betrag im Monat beiseite zu legen. Das können 10€ sein. Lass dich von diesen Spartipps (und hier) inspirieren. Und wenn du deinen Notgroschen angespart hast, kannst du anfangen, langfristig zu investieren.

3. Ich habe nicht genug Geld, um zu investieren.

“Das lohnt sich doch eh nicht.” Das ist einer der häufigsten Irrtümer beim Thema Finanzen oder Investieren.

Wir müssen nicht reich sein, um zu investieren. Wir müssen investieren, damit es reicht.


Um zu investieren, brauchst du keine großen Beträge: Ab 25€ im Monat kannst du in einen breit gestreuten Aktien- oder Anleihenfonds investieren. Und das Ergebnislohnt sich: Wenn du 35 Jahre lang jeden Monat 25€ bei 5 % Zinsen investierst, hast du am Ende 28.5000€! Wenn du dieses Geld dagegen einfach auf deinem Konto sparst, kommst du auf 10.500€. Das heißt, durch die Zinsen hast du am Ende 18.000€ mehr!


4. Zahlen sind nichts für mich; ich war noch nie gut in Mathe.

Ja, Geld hat viel mit Zahlen zu tun, das stimmt. Aber: Wir müssen nicht rechnen. Für alle Berechnungen gibt es Online-Programme, in die wir unsere Zahlen eingeben können und die uns ein fertiges Ergebnis geben. Kein Rechnen nötig!

5. Das überlasse ich meinem Partner, der hat mehr Spaß daran.

Unsere Finanzen sollten wir niemandem überlassen. Finanzielle Unabhängigkeit gibt uns Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit, um unser Leben nach unseren Vorstellungen zu leben. Natürlich können wir uns mit unserem Partner/unserer Partnerin, unseren Freundinnen, unseren Eltern, Kindern und Bekannten darüber unterhalten, wie sie ihr Geld anlegen. Das ist sogar sehr sinnvoll! Aber wir sollten immer wissen, was auf unserem Konto und in unserem Depot passiert.

Außerdem: Warum glaubst du, dass dein Partner mehr Spaß daran und mehr Ahnung von dem Thema hat? Im Zweifelsfall weiß der auch nicht genau, was er macht, und freut sich, wenn er sich mit dir austauschen kann.

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