Level up! Sparen mit Kindern

Dein Kind Patenkind oder Enkelkind bekommt Taschengeld bzw. hat ein Sparschwein? Sehr gut! In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du das Spargame deines Schützlings auf das nächste Level heben kannst.  

Töpfe sind das neue Sparschwein 

Alternativ zum klassischen Sparschwein, bei dem alles Geld in einen Topf geht, kannst du dir mit dem Kind ein Modell aus mehreren Töpfen beziehungsweise Kategorien überlegen. Wenn du erreichen willst, dass sich das finanzielle Verständnis deines Kindes über das reine Sparen hinaus entwickelt, dann kann es sinnvoll sein, in den folgenden vier Kategorien zu denken: 

  • »Sparen« – dieses Geld wird für die mittelgroßen Träume gespart: für das neue Fahrrad, die Pokemon-Karte oder…
  • »Ausgeben« – dieses Geld verwendet das Kind für was auch immer es sich gerne kaufen mag: Die Süßigkeitentüte am Kiosk, das Comic… 
  • »Investieren« – dieses Geld wird investiert, sodass es sich ohne Zutun vermehrt (hoffentlich): Hier können die Erwachsenen gemeinsam mit dem Kind entscheiden, ob es der globale ETF-Sparplan oder vielleicht auch mal eine Einzelaktie sein soll.
  • »Spenden« – dieses Geld wird gespendet: Für das örtliche Tierheim, den obdachlosen Menschen in der Stadt oder …

Auf diese Weise lernt dein Kind von klein auf, dass es verschiedene Budgets gibt, wie man sie einteilt und dass man mehrere Ziele/Anliegen gleichzeitig verfolgen kann und sollte (Stichwort Notgroschen und Investitionen!).  

Kreativität is king! 

Werde dafür kreativ, am besten zusammen mit deinem Kind: Überlegt euch Bilder, Motive oder Emoticons, die die jeweiligen Budgets bzw. Sparziele repräsentieren sollen: zum Beispiel ein Sparschwein für das »Sparen«-Budget, ein Teddybär für das »Ausgeben«-Budget, ein Baum mit Früchten für das »Investieren«- Budget oder was auch immer euch einfällt! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das Kind entscheidet, welche Motive seine jeweiligen Budgets am besten darstellen. Druckt diese aus oder malt sie aufbringt sie zum Beispiel an Marmeladengläsern oder Senfgläsern an. Je nach Alter des Kindes auch mit entsprechender Beschriftung.  

Im Idealfall entwickelt sich dabei ein Gespräch über die einzelnen Budgets, was sie bedeuten, wie sie sich unterscheiden und welche Ziele dem Kind besonders am Herzen liegen. Genau zuhören, denn das Kind gibt hier wichtige Einblicke in seine Art über Geld zu denken und seinen Kenntnisstand! Auch wofür es spenden möchte, kann tiefe Einblicke in die Welt deines Kindes geben, denen es lohnt, nachspüren. 

Taschengeld? Da geht noch mehr! 

Zusätzliche (Spar- bzw. Investier-)Anreize kannst du schaffen, wenn du das Sparen oder besser gesagt das Nicht-Ausgeben von Geld belohnst. Stelle deinem Kind zum Beispiel in Aussicht, den Betrag, den es am Ende der Woche oder des Monats in den „Investieren“-Topf gelegt hat, zu verdoppeln. Diese Vorgehensweise setzt natürlich voraus, dass die entsprechenden Ressourcen vorhanden sind, was – wie leider häufig beim Thema Geld – ein Privileg darstellt. 

Schieße allerdings nicht über das Ziel hinaus, wenn es um Anreize zum Thema Geld geht: Gute Schulnoten mit Geld zu belohnen, halten wir für keine gute Idee. Belaste deine Beziehung zum Kind nicht mit solchen unglücklichen Verknüpfungen. Noten können bei Kindern sehr eng mit dem Selbstwert verbunden sein. Und für (schlechte) Noten kann es Gründe geben, die außerhalb des Verantwortungsbereichs des jeweiligen Kindes liegen können (unfaire Benotung, familiäre Belastung, unerkannte Lernschwäche …). Indem du gute Noten mit Geld belohnst, könnten unabsichtlich falschen Signale gesendet werden und dein Kind lernt möglicherweise, seinen eigenen Wert an seine Leistungen zu knüpfen. Jedes Kind ist wertvoll, egal wie seine Noten aussehen! Lass dein Kind das auch spüren. 

Taschengeld kann ein toller Weg sein, um schon in jungen Jahren die unterschiedlichen Funktionen von Geld zu erlernen. Spaß-Ausgaben, mittelfristiges Sparen, Investieren, Spenden… All diese verschiedenen Funktionen von Geld kann auch das Taschengeld erfüllen und dein Kind wird es dir danken, wenn du diese Grundlagen frühzeitig bei ihm legst. 

 
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