Die besten Finanzbücher (1): “Rich Dad Poor Dad”

Heute: Rich Dad Poor Dad

Rich Dad Poor Dad” von Robert T. Kiyosaki ist ein Standardwerk für private Finanzen. Die erste Auflage ist 1997 erschienen; seither hat Kiyosaki über 15 weitere Bücher geschrieben, ein lizenziertes Spiel herausgegeben und sich als einer der bekanntesten Finanzautoren etabliert.

Worum geht es in dem Buch?

Das Buch erzählt die Geschichte des kleinen Roberts, der mit zwei Vätern aufwächst: Sein eigener Vater ist Lehrer, dem Bildung wichtig ist und der zuverlässig seine Rechnungen bezahlt. Am Ende des Monats ist sein Geld jedoch aufgebraucht; er lebt also von Gehalt zu Gehalt. Der andere Vater ist der Vater seines besten Freundes, der dem kleinen Robert unternehmerisches Denken beibringt. Er zeigt ihm, wie er aus dem Hamsterrad ausbrechen und finanziell frei werden kann. Unter Hamsterrad (auf Englisch “rat race“) versteht Kiyosaki die Notwendigkeit, von Monat zu Monat dem Gehalt und den Gehaltserhöhungen hinterherzurennen, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken, ohne dabei viel Geld zurücklegen zu können.

Was können wir lernen?

Rich Dad Poor Dad ist ein wunderbares Buch, um die Augen zu öffnen, wie unser System funktioniert.

Der arme Vater muss trotz seiner akademischen Bildung bis ans Ende seiner Berufstätigkeit hart arbeiten und bekommt im Anschluss eine mickrige Rente. Er wird primär von zwei Emotionen getrieben: Angst und Bequemlichkeit.

  • Angst: Der arme Vater legt viel Wert auf (akademische) Bildung, hat aber gleichzeitig ständig Angst, seine Rechnungen nicht zahlen zu können. Deswegen bleibt er in seinem sicheren Job.
  • Bequemlichkeit: Sobald der arme Vater mehr Geld bekommt (zum Beispiel in Form einer Gehaltserhöhung), gibt er dieses für Lebensstandard aus und benötigt so jeden Monat aufs Neue dieses zusätzliche Geld. Er macht es sich auf dem höheren Lebensstandard bequem.

Der reiche Vater konzentriert sich im Gegensatz zum armen Vater nicht auf akademische Bildung, sondern auf Finanzbildung. Er versteht, dass ein hohes Einkommen nicht entscheidend ist, solange die Ausgaben ebenfalls hoch sind. Er erklärt den Unterschied zwischen Vermögen und Verbindlichkeiten und zeigt auf, wie man mit unternehmerischem und kreativem Denken neue Möglichkeiten aufdecken kann, um das Vermögen zu vermehren und finanzielle Freiheit zu erreichen.

Gibt es Kritikpunkte?

Mich persönlich stört, wie sehr der Autor über den Staat und insbesondere über Steuern schimpft. Er empfindet es beinahe schon als Raub, der an den Bürgern begangen wird. Meiner Meinung nach sind Steuern ein sehr sinnvolles Mittel, um viele wertvolle Leistungen des Staates zu finanzieren. Sicherlich könnten bei uns an vielen Stellen die Steuern sinnvoller und effizienter genutzt werden. Ich bin aber glücklich, dass mit meinen Steuern ein Sozialstaat finanziert wird, der sich um Infrastruktur kümmert, in dem Bildung sehr kostengünstig ist und ein deutliches Maß an Umverteilung existiert.

Leseempfehlung?

Ein deutliches Ja!

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3 Replies to “Die besten Finanzbücher (1): “Rich Dad Poor Dad””

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