Wir Frauen können besser mit Geld umgehen!

Die Bank N26 hat in einer Studie von 2021 das Sparverhalten ihrer Kundinnen* analysiert. Sie hat die Daten von über 1,8 Millionen Kundinnen weltweit verglichen und hatte dabei einige interessante Erkenntnisse.

Der Pay Gap existiert!

Im Durchschnitt war das Gehalt der männlichen Kunden 30 % höher als das der Kundinnen. (Das ist deutlich höher als die durchschnittliche geschlechterspezifische Lohnlücke: Die betrug in Deutschland 2021 18 %, womit wir zwar besser waren als in den Jahren zuvor, aber im europäischen Vergleich ziemlich schlecht darstehen.) In der Altersgruppe 55-59  verdienten männliche Kunden im Schnitt sogar 42 % mehr pro Monat als Kundinnen. 

Wir sparen mehr von weniger!

Normalerweise würde man sagen: Wer wenig hat, kann wenig sparen. Das simmt auch, wenn man sich die absoluten Zahlen anschaut. Männer sparen durchschnittlich mehr als Frauen.

Prozentual sind Frauen allerdings die besseren Sparerinnen: Laut den Daten von N26 sparten ihre Kundinnen 22 % ihres monatlichen Einkommens; die Männer sparten dagegen nur 16 %. 

Wir sind weniger impulsiv!

Mit weniger Geld dennoch zu sparen, erfordert ein klares Ziel und Selbstkontrolle.

Frauen haben mehr Selbstbeherrschung.

Besonders spannend fand ich diesen Abschnitt aus der Studie: “Laut Prof. Dr. Fauth-Bühler könnten neurologische Gründe eine Erklärung dafür sein: “In Untersuchungen wurde festgestellt, dass das Kontrollsystem – unsere ‘Führungskraft’ – im Gehirn von Frauen größer ist als bei Männern.” Sie deutet an, dass das weibliche Gehirn “risikoreiches und impulsives Verhalten” – zum Beispiel hochriskante, spekulative Investments oder Kontoüberziehungen – “vermutlich besser unterdrücken kann”.”

Aha! Wir haben die Impulse also auch (ich merke das bei mir persönlich, wenn es mir in den Fingern juckt, in meinem Spaß-Depot mehr Geld in Einzelaktien zu investieren, als ich mir vorgenommen habe), haben uns aber besser unter Kontrolle.

Wir investieren seltener!

Die Erkenntnis, dass Frauen seltener investieren, ist nicht Teil der N26-Studie, sondern diverser anderer Studien (z.B. von der comdirect). Laut dieser Studie investieren 20,2 % der Männer in Aktien oder Fonds, aber nur 10,6 % der Frauen. Dabei müssten wir eigentlich mehr investieren, um unsere Einkommenslücke auszugleichen!

Geschlechterspezifische Lücken

Denn diese drei geschlechterspezifischen Lücken – die Einkommenslücke, die Sparlücke und die Investitionslücke – summieren sich auf zur geschlechterspezifischen Rentenlücke!

Pay Gap + Savings Gap + Investing Gap = Rentenlücke

Frauen können fantastisch mit Geld umgehen – wenn wir es denn tun!

Immer wieder bestätigen Studien, dass wir Frauen hervorragend mit Geld umgehen können. Das Problem ist aber: Wir tun es zu selten. Häufig zögern wir aus Unsicherheit oder Unwissen; dabei zeigen genug Studien, dass wir genauso viel Finanzwissen haben wie Männer.

Also: Trau dich, nimm dein Geld in die Hand und lerne zu investieren. Es ist viel leichter als du vielleicht befürchtest, und dein zukünftiges Ich wird dir unglaublich dankbar sein!

 

*Der besseren Lesbarkeit halber verwenden wir nur die weibliche Form. Alle anderen Menschen sind explizit mitgemeint.

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