Wie wichtig ist Finanzbildung für Jugendliche?

Hallo liebe Leserinnen!

Mein Name ist Katharina Junker und ich bin Praktikantin beim Female Finance Forum. Ich bin 17 Jahre alt und habe die Möglichkeit bekommen, einen eigenen Blogbeitrag zu schreiben. Für diesen Beitrag möchte ich meine eigenen Gedanken gegenüber dem Umgang mit Geld gleichaltriger zum Ausdruck bringen.

Mir ist vor einiger Zeit aufgefallen, dass meine Freundinnen und Bekannten wenig bis kein Finanzwissen besitzen und auch kein wirkliches Interesse besteht, dies zu ändern. Dieses Unwissen äußert sich dann Mitte des Monats, wenn diese Freundinnen trotz ihres Nettoeinkommens von durchschnittlich 500 € kein Geld mehr haben, obwohl alle noch Zuhause bei Ihren Eltern wohnen und dort verpflegt werden. Jeden Monat kommt die Aussage „Ich weiß gar nicht, wo mein ganzes Geld hin ist“.

Ich als Abiturientin mit weit weniger Einkommen durch einen Miniojob am Wochenende stehe dann schlussendlich mit mehr Geld da und denke an die unzähligen unnötigen Ausgaben, die meine Freundinnen im vergangenen Monat getätigt haben und weiß ganz genau, wo ihr Geld hin ist.

Tipps geben wird akzeptiert, doch darüber nachgedacht wird eher weniger. Am Ende ändert sich jedenfalls nichts. Ein nicht enden wollender Teufelskreis.

Schuldenfalle Klarna

Aber nicht nur meine Freunde scheinen von Finanzunwissenheit betroffen zu sein. Im Februar dieses Jahres kam ein Trend auf TikTok hoch, welcher dazu führte, dass Nutzerinnen ihre Schulden bei der buy now- pay later- Seite Klarna verglichen und es den Anschein machte, es wäre cool, so viele Schulden wie möglich zu haben. Es wurde quasi zu einem Wettbewerb, sich zu verschulden.

Ich muss euch nicht sagen, dass sich in so jungem Alter zu verschulden kein guter Start ins Leben ist. Zum Glück war mein direktes Umfeld nicht von diesem TikTok-Trend betroffen, jedoch weiß ich, dass auch eine Freundin von mir kurzzeitig kleine Beträge auf Klarna nachzuzahlen hatte.

Warum sind Jugendliche so unwissend im Thema Finanzen?

Da kann ich nur spekulieren. Jedoch glaube ich, die fehlende Finanzbildung in Schulen könnte ein Teil des Problems sein. Wir lernen in der Schule alles Mögliche und Wichtige, aber wie man sein Geld zusammenhält oder ein Haushaltsbuch führt, wird nicht mal angesprochen. Wenn also aus der Schule nichts kommt und deine Eltern entweder keine wirkliche Ahnung haben oder mit dir nicht über den Umgang mit Geld sprechen bist du aufgeschmissen. Deswegen sollte Finanzbildung, zumindest zeitweise Pflichtfach in der Mittelstufe sein.

Aber natürlich gehört auch unsere Gesellschaft allgemein dazu. Die ständige Werbung um uns herum und der damit eingehende Überkonsum ist kein Problem, dass nur meine Altersklasse betrifft. Egal wo man ist, überall wird etwas beworben und der Gedanke „Das brauch ich auch!“ ist ein allgegenwärtiger Begleiter. Das zeigt sich an den wöchentlichen Bestellungen, von denen meine Freundinnen mir erzählen. Durch Onlineshopping verschulden sich viele Leute. Doch vor allem sind jüngere Menschen und Frauen betroffen, wie ihr hier nachlesen könnt.

Eine Erklärung für das oben genannte Desinteresse sich weiterzubilden, könnte die Ungewissheit gegenüber unserer Zukunft sein. „Warum soll ich vorsorgen, wenn ich mir bei den steigen Preisen sowieso später kein Haus kaufen kann?“ könnte ein Gedanke sein. Auch der Klimawandel könnte zu dieser Unsicherheit beitragen.

Meiner persönlichen Meinung nach ist Finanzbildung sehr wichtig, auch als Privatperson. Trotz Arbeit kein Geld zu haben ist sicherlich für keinen schön. Deswegen finde ich es traurig, dass so viele kein Interesse darin haben, sich über Finanzen zu informieren, obwohl sie davon profitieren würden. Weiterbilden ist immer etwas, was du für dich tust und Wissen kann dir niemand wegnehmen. Dabei muss man nicht gleich Finanzexpertin werden, wöchentlich oder monatlich etwas Geld zur Seite zu legen und darauf zu achten was man sich kauft ist etwas, was jeder ohne große Hilfe machen kann.

 
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One Reply to “Wie wichtig ist Finanzbildung für Jugendliche?”

  1. Brigitte Schwierk

    Liebe Katharina, ein kluger Beitrag und danke für deine Ideen, wie das Thema Interesse bei jungen Menschen finden kann. Schule ist da auf jeden Fall ein guter Platz, das Thema könnte auch in Spots ähnlich wie Werbung platziert werden. Ich habe meine Töchtern frühzeitig auf das Thema gebracht, da waren sie aber auch oft die Ausnahme im Freund:innenkreis. Herzliche Grüße und alles Gute für dein Praktikum! Brigitte

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