Eine für alles? Finanzielle Unabhängigkeit für Alleinbegleitende1

Alleinbegleitend zu sein ist oft ein Fulltime-Job – nur ohne Bezahlung, Vertretung oder Pausen. Die finanzielle Verantwortung lastet meist auf einem Schulterpaar und in über 80 Prozent der Fälle ist das die Mutter2. Von diesen 80 Prozent bekommt nur etwa die Hälfte regelmäßig und vollständig Unterhalt für die Kinder3.  Ein Gehalt muss reichen für alles: Miete, Essen, Kleidung, Kita, Schule – und das ganz ohne zweite Person im Rücken. Wer dann noch ein Kind mit besonderen Bedürfnissen versorgt oder Angehörige pflegt, lebt oft in einem Ausnahmezustand – mit wenig Schlaf, kaum Pausen und null Planbarkeit. 

Finanzielle Unabhängigkeit klingt da fast zynisch. Und doch bleibt die Frage: Was kann ich tun, damit mein Leben als Alleinbegleitende langfristig ein bisschen sicherer wird? 

Dieser Beitrag will keine utopischen Versprechen machen. Er will Möglichkeiten aufzeigen – kleine, machbare Schritte. Und er sagt auch ganz klar: Wenn du gerade nicht kannst, ist das okay. Nicht du bist das Problem – das System ist es.

1. Überblick verschaffen – wenn möglich

Wenn du Kapazitäten hast (und das ist ein großes wenn), kann dir ein einfacher Überblick helfen. Wo kommt Geld rein? Wofür geht es raus? Ein Blatt Papier reicht. Schon kleine Erkenntnisse machen einen Unterschied. Vielleicht ein Abo, das wegkann. Oder ein Fixkostenblock, den du noch nie infrage gestellt hast. Vielleicht schaffst du es auch, über einen längeren Zeitraum (3 Monate sind ideal!) Haushaltsbuch zu führen, um wirklich nachzuvollziehen, wo das Geld bei euch so versickert. 

Wenn möglich, versuche dir einen Notgroschen aufzubauen – auch wenn es nur 10 oder 20 Euro im Monat sind. Wichtig ist erstmal nicht die Höhe, sondern die Gewohnheit: Für dich selbst etwas zurückzulegen.

2. Sparen im Alltag – ohne Verzichtsmission

Viele Alleinbegleitende sparen längst am Limit. Trotzdem gibt es manchmal Dinge, die den Alltag ein bisschen entlasten können: 

  • Laufende Verträge wie Handy, Strom oder Versicherungen überprüfen 
  • TooGoodToGoApp oderRettertüten bei Lidl, Edeka und Rewe 
  • Secondhand statt neu – z. B. über Vinted oder Tauschgruppen 
  • Energieberatung oder Stromspar-Check bei der Caritas 
  • Befreiung von GEZ, Kita-Gebühren, Zuzahlungen prüfen 
  • Kostenlose Mittagessen in Schulen, wenn Leistungen aus dem Bildungspaket genutzt werden

3. Mehr Geld verdienen – wenn es realistisch ist

Nicht jede kann „mal eben nebenbei“ jobben oder ein Business aufbauen. Wenn du keine Zeit, Kraft oder Unterstützung hast, ist das absolut verständlich. Wenn du aber ein paar Stunden frei schaufeln kannst – durch Familie, Leistungen der Pflegekasse, Kita oder Schulzeit – könnten diese Wege funktionieren: 

  • Flohmarktverkäufe oder digitale Plattformen wie Kleinanzeigen oder Etsy bespielen 
  • Haushaltsnahe Hilfe im Bekanntenkreis leisten (z. B. Bügeln, Einkaufen, Hundesitting) 
  • Online-Umfragen oder Produkttests (z. B. Appinio, Prolific, Testbirds) 
  • Nachhilfe oder kleine Kreativangebote in der Nachbarschaft 

Und: Prüfe unbedingt staatliche Hilfen – wie Unterhaltsvorschuss, Kinderzuschlag, Wohngeld oder Eingliederungshilfen. Viele Leistungen werden nicht ausgeschöpft, weil sie zu bürokratisch wirken. Hol dir dafür Unterstützung, und lass dich beraten z. B. bei der Caritas oder Familienberatungsstellen. 

Real Talk: Es ist nicht deine „Schuld“ 

„Augen auf bei der Partnerwahl!“, „Aber du wolltest doch Kinder?!“ – wer alleinbegleitend ist, kennt diese Sätze wahrscheinlich zu Genüge. Statt Verständnis hagelt es oft Vorwürfe. Vom Stigma alleinbegleitend zu sein mal ganz zu schweigen.
Ja, vielleicht treffen wir nicht immer die beste Entscheidung bei der Partnerwahl. Wir alle tragen Muster, Prägungen und Verletzungen in uns, die uns für destruktive Beziehungen empfänglich machen können. Das ist menschlich. 

Aber: Der andere Elternteil trifft jeden Tagaufs Neuedie Entscheidung, keine verlässliche und verfügbare Bezugsperson zu sein. Diese Verantwortung liegt nicht bei dir. 
Du gibst dein Bestes und das reicht. 

Wenn du in einer Dauerkrise lebst – vielleicht mit einem Kind, das gepflegt werden muss, oder ohne jede Entlastung – dann geht’s nicht darum, Geld „besser zu managen“. Dann geht’s ums Überleben. Punkt. 

Was du leistest, hat keinen Preis. Und trotzdem ist Geld wichtig. Nicht, weil es dich „wertvoller“ macht – sondern, weil es dir Freiheit gibt: für Pausen, für Würde, für Sicherheit. 

Sicherheit darf kein Luxus sein 

Dieser Beitrag beinhaltet keine Zauberformel. Aber vielleicht gibt er dir das Gefühl:  Ich bin nicht allein. Ich darf klein anfangen. Ich darf ehrlich sein. Ich darf mich wichtig nehmen. 

Ob du heute 5 Euro zurücklegst, ein Formular ausfüllst oder einfach nur atmest – alles zählt. Und alles darf sich Schritt für Schritt entwickeln. Für mehr Unabhängigkeit in einem zutiefst fremdbestimmten Leben. 

 

1 Wir wählen bewusst den Begriff alleinbegleitend, weil Begleiten mehr Augenhöhe zulässt als Erziehen – und das ist uns wichtig.

2 https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Factsheet_Alleinerziehende_2024.pdf

3 https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Factsheet_Alleinerziehende_2024.pdf

 
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6 Replies to “Eine für alles? Finanzielle Unabhängigkeit für Alleinbegleitende1”

  1. Ute Müller

    Alleinbegleitende haben es ohnehin schwer, ihr Leben ist im allgemeinen viel komplizierter als das von Paaren!
    Da braucht es nicht auch noch kranke/behinderte Kinder und/oder Partner/innen, die den Unterhalt nicht bezahlen. Ein sehr guter Beitrag, der die Realität sehr deutlich macht!
    UteÜ

  2. Aline

    Kleiner Tipp am Rande: das Haushaltsbuch wurde nicht verlinkt, nur die Notiz ist da 😉

    Und ich sitze mitten im Boot der alleinbegleitenden (alleinerziehend sagt man nicht mehr?)
    Mein Ex zahlt keinen Unterhalt. Ich bekomme für zwei Kinder jeweils 180€ unterhaltsvorschuss. Mein Ex ist selbstständig und verdient schwarz. Er kommt mit nem neuen t5, einem a8 und einem neuen Wohnwagen hier an. Als er noch kam. Und dann nahm er meine Tochter mit in die Ski Halle, für mit drei Kindern für eine stunde in den Zoo (der Eintritt dürfte 50€ gekostet haben), und macht dann Urlaub mit einer zwei jährigen in St. Tropez und st. Moritz.
    Die unterhaltsvorschusskasse weiß Bescheid. Und sagt klipp und klar: ICH muss handfeste Beweise auf den Tisch legen, sonst macht sie gar nichts, denn die Kosten für ein Gerichtsverfahren sind für die Kasse viel höher, als mir jeden Monat 360€ zu zahlen. Mag ja sein. Aber müsste er zahlen würde ICH mehr kriegen.

    Ich habe Zeit meines Lebens gut verdient. Und nur, weil wir in einem System leben, in der sich DIE MEHRHEIT (!) der Väter vor der finanziellen Verpflichtung drücken KANN und anscheinend sehenden Auges DARF, aber weiterhin der super Papi am Wochenende sind, und Mami die langweilige, bei der fernsehen und Süßigkeiten rationiert sind, man Zähne putzen muss, und kein neues iPhone zum 12. Geburtstag bekommt. und dann kommt unser black Rock Kanzler und sagt, die Deutschen müssen wieder mehr arbeiten.

    Gegenvorschlag: jeder, der mehr als eine Millionen im Jahr netto verdient (netto, ich bin ja nett), zahlt einer alleinerziehenden Mutter Unterhalt. Nicht mal viel. Einfach nur so viel, dass sie sich nicht in den Schlaf heulen muss, weil nächste Woche ein Schulausflug ansteht, der 120€ kosten soll, oder das Kind sich zum Geburtstag ein bestimmtes Fahrrad wünscht, dass es second hand halt nicht gibt, oder Mutti die Entscheidung treffen muss, ob sie für 3€ drei Tafeln Schokolade kauft, die drei Wochen halten, oder eine Schale Erdbeeren für 3,50€, die nach 20 Minuten weg sind.

    Väter haben einen Selbstbehalt. Was haben die alleinerziehenden Mütter? Für uns reicht es nicht mal immer sicher die Miete zu zahlen, wenn das Kind nen Wachstumsschub gemacht hat.
    Für mich lohnt es sich zum Beispiel nicht, arbeiten zu gehen. Ich muss Mittagessen bezahlen, Ganztagsschule, Kindergarten, oder Tagesmutter, nur damit ich 40 Stunden arbeiten gehen DARF. Am Ende bleibt WENIGER übrig, als wenn ich den ganzen Tag zuhause bleibe, und meine Kinder ihre Mutter sehen. Und da reden wir noch nicht von der gender pay gap, oder von kinderkranktagen, die nichts abdecken, oder Urlaubstage, die nicht ausreichen, um die Ferien abzudecken.

    Armes Deutschland, deine Kinder… unsere Politiker sollten alle verpflichtet werden ein Jahr das Leben einer Single mom zu führen, ohne ihre nanny’s und Haushaltshilfen und gefüllten Bankkonten. Ich bin mir sicher, dann, und nur dann, hätten wir sinnvolle und bezahlbare Lösungen (und angemessene Strafen für nicht-zahlende Väter) und zwar für alle Probleme und alles innerhalb eines halben Jahres!

    Sorry. Das Thema regt mich ein wenig auf!

  3. Verena

    DANKE für dein Beitrag, Aline!
    Er sollte in einer großen Tageszeitung stehen, Teil einer Fernseh –Doku oder eines Radiofeatures sein!
    So wahr!
    Viele Grüße
    Verena

    • Aline

      Liebe Verena,

      Wenn du jemanden kennst, der jemanden kennt, der irgendeine Art Sprachrohr publiziert, das nicht die BILD ist, und den die Meinung einer sarkastisch-bissigen Alleinerziehenden interessiert, ich könnte jede Woche etwas ähnliches zu hundert anderen Themen loswerden. Ich würde nichts lieber machen als mein Geld damit zu verdienen, reichen Leuten auf den Schlips zu treten, am liebsten so lange, bis ich selbst reich genug bin, um mir selbst auf den Schlips zu treten (und nein, reich sein ist kein Makel. Reich sein und sein Geld nicht sinnvoll einsetzen, das durchaus. Würden die 10 reichsten Menschen (seien wir ehrlich: die 10 reichsten Männer) dieser Welt nur je 1% ihres Vermögens in sinnvolle Dinge stecken, wir hätten einige Probleme weniger. Stattdessen fliegen 45 Privatjets zu ner Hochzeit in Venedig, und n anderer lässt sein Erbgut von Dutzenden Leihmüttern verbreiten. Idiocracy hat nicht mal die Hälfte all dieser idiotien vorhergesagt. 😂)

      Jedenfalls: vielen Dank für deinen Zuspruch. Wenn du irgendwann die Gelegenheit hast, meinen Vorschlag mit dem Mütter-Volontariat nem Politiker zu unterbreiten, oder zu publizieren: tu es bitte.

  4. Christel Hoffmann

    Liebe Aline, da mich dein Beitrag sehr bewegt hat, habe ich mal kurz bei ChatGPT nachgefragt, welche -vielleicht noch nicht bedachten – Möglichkeiten es gibt, um dich zu wehren. Ich gebe dir einfach mal kurz die Anwort von ChatGPT wieder:

    “Vielen Dank für das Teilen des Blogbeitrags. Der Text ist eindrucksvoll, wütend, traurig – und leider ein realistisches Abbild der Situation vieler alleinerziehender Mütter in Deutschland. Die Frau beschreibt eine massive finanzielle und emotionale Belastung durch die Zahlungsunwilligkeit ihres Ex-Partners, der offenbar ein gutes Leben führt, sich aber seiner Unterhaltspflicht entzieht.

    Zentrale Problematik:
    Der Ex-Partner ist selbstständig, verdient vermutlich „schwarz“ (nicht nachweisbar), zeigt äußeren Wohlstand, zahlt aber keinen Kindesunterhalt. Die Unterhaltsvorschusskasse springt mit dem Mindestbetrag ein, fordert jedoch von der Mutter selbst Beweise für das Einkommen des Vaters.

    Mögliche Ansatzpunkte – juristisch, strategisch, strukturell
    1. Einschaltung eines Fachanwalts für Familienrecht
    Warum? Ein spezialisierter Anwalt kann prüfen, ob man den Ex gerichtlich zur Auskunft über seine Einkünfte zwingen kann (§ 1605 BGB).

    Bei Selbstständigen ist das schwieriger – aber nicht unmöglich. Der Anwalt kann auch:

    Belege anfordern

    Kontoauszüge, Fahrzeuginformationen, Lebenshaltungskosten hinterfragen

    Eventuell eine fiktive Einkommensermittlung beantragen (wenn offenkundig ist, dass jemand viel mehr zur Verfügung hat, als er angibt).

    2. Zwangsvollstreckung / Pfändung
    Falls bereits ein Unterhaltstitel besteht (z. B. Jugendamtsurkunde), kann auch ohne Anwalt direkt Zwangsvollstreckung beantragt werden.

    Problematisch bei Schwarzarbeit – aber ein Druckmittel, vor allem wenn es Konten oder Fahrzeuge auf seinen Namen gibt.

    3. Strafanzeige wegen Unterhaltspflichtverletzung (§ 170 StGB)
    Tatbestand: Wer sich vorsätzlich der Unterhaltsverpflichtung entzieht und dadurch den Lebensbedarf des Kindes gefährdet, macht sich strafbar.

    Die Anzeige kann bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft gestellt werden.

    Es wird selten verurteilt, aber es ist ein druckvolles Signal.

    4. Anzeige beim Finanzamt wegen Steuerhinterziehung
    Wenn er sichtbar Vermögen besitzt, aber offiziell kein Einkommen hat, kann das als Steuerhinterziehung gewertet werden.

    Eine anonyme Anzeige beim zuständigen Finanzamt ist möglich.

    Auch das setzt ihn unter Druck – und kann zur Prüfung seiner Selbstständigkeit führen.

    Achtung: Eine solche Anzeige sollte faktenbasiert sein (Fahrzeuge, Urlaube, Zahlungen etc.).

    5. Zusammenarbeit mit dem Jugendamt / Beistandschaft
    Die Mutter sollte prüfen, ob sie beim Jugendamt eine Beistandschaft für die Kinder beantragt hat (falls noch nicht geschehen).

    Die Beistandschaft kann bei der Titulierung helfen und Schritte gegen den Vater einleiten – leider oft nur begrenzt wirksam, aber dennoch eine wichtige Entlastung.

    Taktisch-psychologische Möglichkeiten
    Der Vater versucht offenbar, sich als “cooler Papa” darzustellen. Die Mutter könnte über gezielte Kommunikation (z. B. über einen Anwalt oder Vermittler) deutlich machen:

    Wer dauerhaft zahlt, hat dauerhaft Kontakt.

    Kein Unterhalt = kein echtes Interesse = ggf. auch Regelung des Umgangs.

    Strukturell-politische Perspektive
    Die Frau spricht zu Recht systemische Probleme an:

    Das Unterhaltsrecht begünstigt Zahlungsausweicher (besonders Selbstständige).

    Die Beweislast liegt nicht beim Unterhaltspflichtigen, sondern beim betreuenden Elternteil – das ist eine absurde Schieflage.

    Politischer Druck oder Engagement in Initiativen wie „Mütter gegen Unterhaltsflucht“ oder Petitionen kann langfristig helfen.

    Empfehlung für die Frau
    Unterhaltstitel prüfen (Jugendamt oder Anwalt)

    Fachanwalt aufsuchen – Erstberatung ggf. über Beratungshilfe (geringe Kosten)

    Anzeige beim Finanzamt prüfen – mit konkreten Hinweisen

    Beistandschaft ggf. beantragen oder aktualisieren

    Dokumentieren: Fahrzeuge, Urlaube, Luxusgegenstände, soziale Medien etc.

    Sich vernetzen: Es gibt viele betroffene Frauen – gemeinsam wird man lauter (z. B. über Foren, Initiativen oder Journalisten, die solche Themen aufgreifen).”

    Soweit ChatGPT. Ich hoffe, dass es dir gelingt, nicht mehr Opfer zu sein, sondern den EX gewaltig unter Druck zu setzen und halte dir die Daumen! Christel

    • Aline

      Liebe Christel,

      Vielen Dank für deine Mühen. Ich hab die Liste leider schon so gut wie durchgespielt.

      Der Wohnwagen gehört auf dem Papier seiner fast 90 jährigen Mutter, mein Anwalt geht davon aus, dass die gute Frau seit kurzem auch T5 und A8 fährt.

      Durch die Beistandschaft musste er auch sein Einkommen offenlegen, aber sein Bruder ist Finanzexperte, der wird ihm genau ausgerechnet haben, was er verdienen muss, damit es nicht als Liebhaberei durchgeht, und was er verdienen darf, bevor er Unterhalt zahlen muss. Ich kenne die Zahlen und der gute Mann, der so viel Arbeit hat, dass er angeblich selbst an heilig Abend Fliesen verlegen geht (ja, hat er ernsthaft behauptet, in Gegenwart von Jugendamt), hat kein Geld. Zumindest keines von dem der Staat weiß.

      Die Anzeige beim Finanzamt hat man mir auch schon oft genug geraten, aber Ich hab natürlich keine Beweise, außer, dass er hier mit dicken Autos vorfährt, und was er in Elterngesprächen beim Jugendamt von sich gegeben hat. Und im Zweifelsfall wurden ihm angeblich alle Urlaub von den Eltern geschenkt (was dahingehend lustig ist, weil seine Mutter sich bei mir mal beschwert hat, dass ihre Rente auch nicht zum Leben reicht. Aber anscheinend um dem Sohnemann nen Skiurlaub zu finanzieren), und die Fahrzeuge gehören ja auch seiner sehr Auto-begeisterten und scheinbar reiselustigen Mutter (über die er vor zwei Jahren ggü. dem Jugendamt gesagt hat, er würde sie nicht mehr auf die Autobahn lassen). Wie gesagt: sein Bruder kennt sich mit Finanzen aus.

      Die Beistandschaft musste ich im übrigen wieder auflösen. Auf Drängen des Amtes hin. Weil durch die vorschusskasse ja angeblich schon jemand regelmäßig sein Einkommen überprüft und es sonst zwei Stellen doppelt machen müssten. Ich hab das Schreiben zwei mal ignoriert, bis ich angerufen wurde.

      Ich hab wirklich einiges probiert. Mir will keiner helfen. Selbst mein Anwalt sagt, dass ich am Ende des Tages eigentlich die Füße still halten sollte, und froh sein sollte, dass er nicht mehr kommt. Er ist ein sehr toxisches Exemplar an Ex. Je weniger er erscheint, umso besser für mich. Ich sehe das ja grundsätzlich ähnlich, das lässt sich aber viel besser sagen, wenn man Anwalt mit entsprechendem Kontostand ist, und nicht Bürgergeldempfängerin 🙂

      Dieser Staat hat kein Interesse daran alleinerziehenden Müttern zu helfen. Vermutlich, weil die meisten Politiker noch immer Männer sind, und die das Problem weder haben noch verstehen. Und selbst die alleinerziehenden Mütter im Bundestag haben vermutlich immernoch so hohe Diäten, dass sie für alle Probleme Lösungen kaufen können. Hier ne Nanny, da ne Privatschule, hier n Heer an Anwälten.

      Und ich sitz hier und beiß mir auf die Zunge, um meine Kinder nicht daran zu hindern, die Erdbeeren „zu schnell“ zu essen, weil sie noch „zwei Tage reichen müssen“ 🥲
      Nein, Spaß. Die Erdbeeren dürfen sie in 20 Minuten verputzen. Halten ja sowieso nicht bis zum nächsten Tag 😉

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