Die Liebe und das liebe Geld

Spätestens seit der Spielshow mit Jürgen von der Lippe und seinen Hawaii-Hemden in den 90ern wissen wir, es kann nur eins geben: Geld oder Liebe! Wir müssen uns wohl entscheiden.

Müssen wir? Sicher nicht!

Nur gut planen sollten wir es. Und vor allem: über Finanzen reden.

Bereits beim ersten Date kann es zu unangenehmen Situationen führen: Wird die Rechnung geteilt? Zahlt selbstverständlich er? Zahlt sie? Wir sind ja emanzipiert und gleichberechtigt, gleichzeitig vielleicht romantisch veranlagt – und vor allem geprägt von Elternhaus, Kultur, Hollywood oder Beziehungsratgebern. Da ist es schon schwierig, das eigene Bauchgefühl überhaupt zu hören. Und das dann gleich dem noch fast unbekannten Gegenüber kommunizieren? Dank unserem kulturellen Mantra „Über Geld spricht man nicht“ eine schier unmögliche Aufgabe.

Dabei ist es essenziell, den Umgang mit Geld zu klären. Finanzen können das notwendige Öl im Getriebe einer Beziehung sein, oder auch der störende Sand.

Wenn beide Partner einen ähnlichen Umgang mit und Verständnis von Geld haben, ist die Grundlage sehr solide. „Gemeinsam sind wir stark“ – beide Partner ziehen am selben Strang und können zusammen viele Höhen und Tiefen überbrücken. Wenn das Geld mal knapp ist, ist es wichtig, dass beide die Notwendigkeit erkennen, den Gürtel enger zu schnallen. Und auch, dass sie sich darauf einigen, in welchen Bereichen der Gürtel enger geschnallt wird. Urlaub? Auto? Wohnung? Restaurantbesuche? Fitnessstudio? Hier ist es wieder hilfreich, wenn jeder seine und ihre eigenen Prioritäten kennt, um danach die gemeinsamen Prioritäten zu entwickeln.

Wie wichtig das Thema Finanzen in einer Beziehung ist, können wir an den Scheidungen sehen: Fast die Hälfte aller Paare, die sich scheiden lassen, gibt an, dass finanzielle Auseinandersetzungen eine Rolle bei ihrem Scheidungsverfahren gespielt haben. Bei 21% dieser Paare spielte das Thema sogar eine sehr große bis große Rolle.

Quelle: Forsa-Studie, erhoben im Auftrag von CosmosDirekt. Sep. 2015. https://www.cosmosdirekt.de

Häufig sind es hierbei gar nicht die großen Unterschiede – Gehalt, Investitionen, Spielschulden – die zum Streitthema werden. Vielmehr ist es der Umgang im Alltag, weswegen Streit aufkommt: Geben beide Partner das Geld für notwendige oder sinnvolle Dinge aus? Wissen wir beide, wofür das Geld ausgegeben wird? Und versucht ein Partner, dem anderen den Umgang mit Geld vorzuschreiben?

Quelle: Forsa-Studie, erhoben im Auftrag von Rabobank (RaboDirect). März. 2018. www.rabodirect.de

Gerade diese kleinen Streitpunkte lassen sich sehr gut vermeiden, wenn gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist und wenn das Paar lernt, miteinander über Geld zu sprechen – bevor ein Problem entstanden ist.

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