Trumps Politik und deine Finanzen: Was du jetzt wissen solltest
Donald Trump ist seit Januar 2025 zum zweiten Mal Präsident der USA und seine autokratische „America First“-Politik erschüttert die Welt in ihren Grundfesten. Wer sein Geld in ETFs mit starkem US-Anteil investiert hat – wie viele deutsche Anlegerinnen* über den MSCI World –, sollte jetzt genau hinschauen. Denn Trumps wirtschaftspolitische Maßnahmen zielen nicht nur auf De-Globalisierung durch Zölle, sondern treffen damit auch die Kapitalmärkte. Das unberechenbare Verhalten des US-Präsidenten, nicht erst seit der Schlammschlacht mit seinem ehemaligen BFF Elon Musk, hat Auswirkungen auf die Menschen, die Wissenschafts-, Presse- und Meinungsfreiheit und damit die Grundpfeiler der Demokratie. 3f ist ein Finanzblog, deshalb soll es in erster Linie um die wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Trump Regierung gehen. Was sind die Folgen von Trumps Politik für deutsche Anlegerinnen?
Aktuelle wirtschaftspolitische Maßnahmen unter Trump
Erhöhung der Zölle
Trump hat im April 2025 einen landesweiten Zoll auf alle Importe in Höhe von 10 Prozent eingeführt. Länder mit den größten Handelsdefiziten gegenüber den USA, wie China, Hongkong, Kanada und Mexiko, unterliegen zusätzlich erhöhten Zöllen von bis zu 30 Prozent. Diese Maßnahmen beeinflussen die globalen Handelsströme und können Auswirkungen auf internationale Investitionen haben. Das Hin und Her – Zölle wurden angekündigt, dann wieder ausgesetzt, die Höhe der Zölle wurde verändert – hat natürlich zu zusätzlicher Verunsicherung und Kurzschlussreaktionen geführt.
Neue Steuerregelungen für ausländische Investorinnen
Ein geplanter Gesetzesentwurf sieht vor, dass ausländische Unternehmen und Investorinnen aus Ländern, die als „unfair“ gegenüber US-Firmen gelten, mit höheren Steuern belegt werden können. Dies könnte die Attraktivität der USA für internationale Investorinnen verringern und erhebliche Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben. Vier Szenarien sind denkbar:
- Höhere Quellensteuern auf Dividenden:
Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Länder wie Deutschland künftig bis zu 35 % Quellensteuer auf US-Dividenden zahlen könnten – statt bisher 15 %. Für ETF-Anlegerinnen hieße das eine geringere Netto-Rendite, etwa 0,15 Prozentpunkte pro Jahr weniger.
- Handelsverbot für US-Aktien im Ausland:
Ein solcher Schritt träfe vor allem den Kauf einzelner US-Aktien – ETFs wären kaum betroffen, da sie ohnehin an US-Börsen handeln.
- Obergrenzen für ausländische Aktionärinnen:
Solche Regeln sind in den USA eher unwahrscheinlich, könnten aber die Märkte instabil machen.
- Ein Einfrieren von US-Aktien für Ausländerinnen:
Ein sehr unwahrscheinliches, aber riskantes Szenario, das Investorinnen extrem verunsichern würde.
Was bedeutet das für dich als Anlegerin?
Keine Panik – aber informiert bleiben! Hier sind drei konkrete Tipps, wie du dich als Anlegerin wappnen kannst:
- Prüfe deine ETF-Gewichtung:
Wenn dein Depot stark auf US-Aktien ausgerichtet ist, kannst du über eine breitere Diversifikation nachdenken – z. B. mehr Europa, Welt ohne USA oder Schwellenländer. Der MSCI World als einzige Investition fanden wir schon vor Trump nicht ausreichend diversifiziert. Mache Klumpenrisiken ausfindig und eliminiere sie! - 2. Behalte steuerliche Aspekte im Blick:
Achte auf deine Freistellungsaufträge und prüfe, ob du die Quellensteuer in der Steuererklärung korrekt anrechnest. Wenn du über ein deutsches Depot investierst, übernimmt in der Regel dein Depot die Abführung der Steuern für dich, sodass du dich nicht darum kümmern musst. Dennoch: Ein Steuer-Tool oder Gespräch mit einem Steuerprofi kann sich lohnen. - Setze auf Regelmäßigkeit statt Aktionismus:
Lass dich nicht zu hektischen Umschichtungen hinreißen. Politische Maßnahmen können kurzfristige Auswirkungen auf die Märkte haben. Es ist jedoch wichtig, die langfristige Perspektive zu wahren und nicht in Panik zu geraten. Überlege, ob eine Umschichtung deines Portfolios sinnvoll ist, aber vermeide übereilte Entscheidungen und Panikverkäufe. Schließlich ist Trump (hoffentlich) nur noch wenige Jahre Präsident, deine Investitionen solltest du aber idealerweise deutlich länger liegen lassen.
Deine finanzielle Freiheit bleibt in deinen Händen
Politische Risiken gibt es immer. Gelassen, gut informiert und mit Weitblick fährst du am besten – gerade als Frau, die ihre Finanzen selbst in die Hand nimmt.
* Wegen der besseren Lesbarkeit benutzen wir nur die weibliche Form. Alle Menschen sind explizit mitgemeint.
Danke dafür! Bitte unbedingt weiter darüber informieren. Danke!!
Liebe Stephanie,
sehr gerne! Danke für deinen Kommentar, das Feedback bestärkt uns, weiterzumachen 🙂
Viele Grüße
Claudia