Gelassen statt gehetzt: So gelingt dein Jahresendspurt
Das Jahresende naht – und mit ihm oft der alljährliche Mix aus Termindruck, To-dos und dem Gefühl, dass die Zeit einfach nicht ausreicht. Für die wenigsten Menschen bedeuten die letzten Monate des Jahres nur Besinnlichkeit, sondern auch mentaler Endspurt: Projekte abschließen, Jahresziele prüfen, Strategien für das kommende Jahr planen. Du kriegst schon beim Lesen Stresspickel? Keine Sorge: Mit etwas Achtsamkeit (ja, das Wort wird aktuell inflationär verwendet – wichtig ist es trotzdem!) kannst du diesen Sprint meistern – und zwar ohne dich dabei völlig zu überlasten. Die Devise dabei lautet: Klarheit > Perfektion.
Prioritäten setzen – nicht alles ist gleich wichtig
Bevor du in hektisches Abarbeiten verfällst, lohnt es sich, kurz innezuhalten. Welche Aufgaben haben wirklich Priorität? Welche Deadlines sind kritisch, welche könnten noch verschoben oder delegiert werden? Oft hilft es, die To-do-Liste nicht chronologisch, sondern nach Wirkung und Dringlichkeit zu sortieren. So wird sichtbar, wo man gezielt Energie investieren sollte und wo man ruhig loslassen kann. Hierbei kann sich ein Blick auf die Eisenhower-Matrix lohnen, welche deine To-dos in dringend > nicht dringend und wichtig > unwichtig kategorisiert.1
Kleine Schritte, große Wirkung
Im Endspurt denkt man schnell: „Ich muss alles sofort erledigen.“ Das führt oft zu Stress und Überforderung. Stattdessen kann ein Ansatz helfen, den viele erfolgreiche Menschen anwenden: kleine, aber konkrete Schritte. Ein kurzer Arbeitsschritt nach dem anderen, regelmäßig Pausen einplanen, und schon wirkt die große Aufgabe überschaubarer. Erfolgserlebnisse summieren sich und die Motivation bleibt hoch.
Gelassenheit trainieren
Gelassenheit bedeutet nicht, alles auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern bewusst mentale Ruhe zu bewahren, selbst wenn der Kalender voll ist und die Welt gefühlt in Flammen aufgeht. Atemübungen (z. B. die Seufzeratmung, zweimal hintereinander einatmen, dann lang ausatmen) kurze Spaziergänge samt „Panoramablick“2 und/oder einfache Achtsamkeitsrituale können helfen, den Kopf freizubekommen. Suche dir deine individuellen Kraftquellen im Alltag, die dir guttun und praktikabel sind. Wer regelmäßig innehält, kann Entscheidungen klarer treffen und reagiert resilienter auf Stresssituationen.
Feiere deine Fortschritte!
Gerade zum Jahresende ist es leicht, nur das „noch zu erledigen“ zu sehen. Ein kleiner Trick: Fortschritte dokumentieren. Jede abgeschlossene Aufgabe, jeder erreichte Meilenstein – sei er noch so klein – wird sichtbar gemacht. Das motiviert, sorgt für ein positives Mindset und verhindert das Gefühl, permanent hinterherzuhinken. Du schaffst so viel und solltest das auch entsprechend würdigen. Feiere deine Erfolge und wenn sie noch so klein erscheinen.
Realistische Ziele für den Endspurt
Oft setzen wir uns zum Jahresendspurt unrealistische Ziele, um das Jahr „perfekt“ abzuschließen. Wichtig ist, realistisch zu bleiben: Welche Ergebnisse sind tatsächlich jetzt noch machbar, ohne die eigene Gesundheit oder Lebensfreude zu opfern? Wer sich realistische Ziele setzt und diese klar kommuniziert, arbeitet fokussierter und stressfreier. Und immer dran denken, unser Kalender ist eine komplett willkürliche Erfindung. In einer anderen Zeitrechnung wäre das Jahr vielleicht noch gar nicht vorbei oder es existiert erst gar nicht, also why bother?
Konkretes Beispiel: Du willst dich um deine Finanzen kümmern
Steht auf deiner To Do-Liste für 2025 noch, dich um deine Finanzen zu kümmern? Und bekommst du gerade Panik, weil das Jahr in weniger als drei Monaten vorbei ist? Dann lass uns gemeinsam diese Aufgabe angehen!
- Konkrete Ziele: Was bedeutet es für dich, dich um deine Finanzen zu kümmern? Was ist der wichtigste Schritt für dich? Möchtest du Schulden abbauen? Den Notgroschen aufbauen? In den ersten ETF investieren? Dein Konto wechseln? Werde konkret und nimm dir den wichtigsten Aspekt vor. Alles andere kann im nächsten Jahr kommen. (Wir verraten dir jetzt etwas: Du wirst deine Finanzen nie „abhaken“ können! Das Leben verändert sich und du musst deine Finanzen regelmäßig an die neuen Gegebenheiten anpassen. Umso wichtiger, dass du dir kleine, erreichbare Ziele setzt und diese mit Spaß angehst!)
- Feiere Zwischenziele: Nehmen wir an, du willst den Notgroschen aufbauen. Feiere es, wenn du den ersten Meilenstein erreicht hast. Der Notgroschen steht zu 25 %? 50 %? Super! Jeder Zwischenschritt verdient mindestens ein Stück Kuchen!
- Realistische Ziele für den Endspurt: Du willst 10.000 € für deinen Notgroschen ansparen, startest aber bei Null? Dann ist es vermutlich nicht realistisch, den gesamten Notgroschen innerhalb der nächsten Wochen aufzubauen. Bleib realistisch und erlaube dir, trotz Jahresendspurt und finanzieller Ziele im Winter die Weihnachtsmärkte zu genießen oder Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
Dein Jahresendspurt muss dieses Mal nicht in einen Marathon ausarten. Mit klarem Fokus auf deinen Prioritäten, bewusster Gelassenheit und realistischen Zielen schließt du das Jahr ganz entspannt ab. So beginnt das neue Jahr mit Motivation – statt mit Erschöpfung und Altlasten-Blues.
2 https://www.spektrum.de/news/mit-der-richtigen-atmung-und-weitem-blick-stress-abbauen/1813064
Danke!
Liebes Team, danke fürs Teilen. Ich nehme mir vor, hinzuschauen, was schon alles geschafft ist und Zwischenziele zu feiern.
Herzliche Grüße, Brigitte