Hör auf, groß zu denken!

Wie du weißt, finde ich die individuelle Weiterbildung, egal ob fachlich, persönlich oder in einem “Spaß”-Thema, extrem wichtig. Ich lese zwar gerne, aber noch lieber höre ich Hörbücher. Mit einem Kaffee in der Hand auf dem Balkon, beim Backen, beim Sport…

Zurzeit höre ich “Take Control of Your Life”* von Mel Robbins. Mel Robbins ist mehrfache Autorin, Rednerin, Motivations-Coach. Ich finde ihr Buch sehr inspirierend. Sie sagt (oder schreibt) viele Dinge, die völlig offensichtlich sind und die ich trotzdem immer wieder hören muss, um sie zu verinnerlichen.

Ein Satz aus “Take Control of Your Life” ist mir besonders hängengeblieben. Er lautet:

Fear is making you think too big.

Mel Robbins, “Take Control of Your Life”


Angst führt dazu, dass wir zu groß denken.

In dem Beispiel geht es um einen Lehrer, der unzufrieden in seinem Leben ist und der gerne eine Weinbar öffnen, Weinproben anbieten und Menschen bewirten würde. Wenn er darüber nachdenkt, bekommt er Angst. Seine Gedanken sind:

Ich möchte eine Weinbar öffnen. Dafür muss ich meinen Job als Lehrer kündigen. Die Miete ist XXX € hoch. Ich brauche also Rücklagen, mit denen ich mindestens 6 Monate lang diese Miete bezahlen kann. Dann muss ich jemanden als Bedienung einstellen. Was, wenn ich meine Familie nicht ernähren kann? Was, wenn ich damit nicht glücklich werde? Was, wenn ich es in einem Jahr bereue und nicht wieder zurück in mein altes Leben kann?

Aus Angst vor der Aufgabe – in seinem Fall die Eröffnung einer Weinbar – hat er die Aufgabe als großes Ganzen gesehen, und sie ist vor seinem inneren Auge ins Unermessliche (und damit Unerreichbare) gewachsen.

Es ist hilfreicher, wenn er die Aufgabe in kleine Schritte unterteilt: Nimm an einer Weinprobe teil. Frag die Winzerin, ob du einmal im Monat in ihrem Hofladen aushelfen darfst. Lade Freunde ein, denen du eine Freundes-Weinprobe gibst.

Genauso ist es mit deinen Finanzen. Sieh sie nicht als großes Ganzes, sondern als kleine Lego-Steinchen, die du aufeinandersetzt.

Zuerst öffnest du alle Briefe deiner Bank und Versicherungen, die in den letzten Monaten angekommen sind, und sortiest sie nach Themen. Dann nimmst du dir einen Bereich vor und unternimmst den kleinen, ersten Schritt. Zum Beispiel:

  • Dispo checken und herausfinden, wie hoch die Zinsen sind.
  • Alle Unterlagen zu deinem alten Versicherungsvertrag heraussuchen.
  • Einen Termin bei der Verbraucherzentrale machen, um den alten Vertrag überprüfen zu lassen.
  • 10 Minuten in einem Buch zu Finanzen lesen.

Kleine Schritte sind besser als keine Schritte. Und sie sind sogar besser als zu große Schritte, denn mit kleinen Schritten lässt sich die Richtung leichter korrigieren.

*Affiliate-Link

Previous Article
Next Article

4 Replies to “Hör auf, groß zu denken!”

  1. Viola

    Liebe Claudia,

    manchmal muss man die richtige Nachricht einfach zum richtigen Zeitpunkt hören. Gerade habe ich mich hingesetzt und 10 Minuten lang dein Finanz-Buch gelesen. Jetzt freue ich mich schon auf die nächsten 10 Minuten.

    Liebe Grüße

  2. Marianne

    Hallo Claudia,

    mir gefällt dieser Beitrag von dir auch sehr gut – vielen Dank. Ich gehöre auch zu den “too big” durch Angst-Denkerinnen und muss mich oft zwingen, bewusst runterzubrechen.

    • Claudia, Female Finance Forum

      Liebe Marianne,

      es freut mich, dass dir der Beitrag gefällt!
      Manche Dinge müssen wir immer und immer wieder üben. Schritt für Schritt werden wir besser, und irgendwann geht es leicht 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert