Das magische Dreieck der Geldanlage

Wir sollten investieren, das hören wir immer wieder. Nur so können wir einen Gewinn auf unser Erspartes bekommen und vermeiden, dass es von der Inflation aufgefressen wird.

Auch ich sage immer wieder:

Frauen, kümmert euch um euer Geld! Ihr müsst nicht warten, bis ihr reich seid, um zu investieren – sondern ihr müsst investieren, damit es später reicht.

Heute wollen wir uns anschauen, was die Kriterien sind, die bei der Geldanlage zu beachten sind.

Dazu nehmen wir uns das magische Dreieck der Geldanlage vor. Ich finde, es müsste eigentlich das frustrierende Dreieck der Geldanlage heißen 😉

Das magische Dreieck der Geldanlage hat drei Ecken (klar, es ist ja schließlich ein Dreieck). In jeder dieser Ecke steht ein Kriterium, das die Geldanlage erfüllen soll: Liquidität, Rendite oder Sicherheit.

Was verbirgt sich hinter diesen drei Begriffen?

Liquidität: Eine Geldanlage ist liquide, wenn ich jederzeit an mein Geld komme. Das Wort Liquidität kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Flüssigkeit“ – wie flüssig ist mein Geld? Komme ich jederzeit und mit geringem Aufwand (Zeit oder Kosten) an mein Geld, oder ist es irgendwo gebunden? Eine Immobilie ist zum Beispiel sehr wenig liquide, da es lange dauert, bis ich sie verkauft habe, und ich dabei zudem hohe Kosten habe.

Sicherheit: Eine Geldanlage ist sicher, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass mein Geld noch da ist, wenn ich es haben möchte. In Europa sind unsere Girokonten dank der europäischen Einlagensicherung bis 100.000 € gesichert – selbst, wenn die Bank pleite geht, ist mein Geld noch da! Eine Aktie ist dagegen deutlich weniger sicher. Wenn das Unternehmen, von dem ich eine Aktie besitze, pleite macht, ist mein Geld weg.

Rendite: Die Rendite ist der Gewinn, den ich mit meiner Geldanlage erziele. Das können die Zinsen auf meinem Konto sein, der Kursgewinn meiner Aktie oder die Wertsteigerung meiner Immobilie. Ein normales Girokonto wirft zurzeit meistens keine Rendite ab, wohingegen die Immobilien in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung hingelegt haben.

Das Problem an dem Dreieck (und der Grund, weshalb ich es als frustrierend bezeichne):

Unsere Geldanlage ist ein Oval. Wir können nie oder kaum alle drei Ecken des Dreiecks gleichzeitig abdecken.

Schauen wir uns ein paar Beispiele an.

Girokonto: Ein Girokonto ist sehr liquide und sehr sicher: Ich kann jederzeit zur Bank gehen und mein Geld abheben, und dieses Geld ist dann auch zuverlässig da. Dafür wirft es leider keinerlei Rendite ab. Das Dreieck mit unserem Geldanlage-Oval sieht also so aus:

Immobilie: Eine Immobilie ist wenig liquide, da sie mit hohen Kauf- und Verkaufsgebühren verbunden ist und es außerdem eine Zeit lang dauert, bevor ich sie verkaufen kann. Ich kann also nicht jederzeit an mein Geld, wenn ich es brauche, sondern muss mir das im Voraus überlegen.

Aktie: Eine Unternehmensaktie ist sehr liquide – ich kann sie normalerweise jederzeit verkaufen. Das Problem ist, dass ich nicht weiß, zu welchem Preis ich sie verkaufen kann. Sie ist also wenig sicher, da sich der Preis sehr schnell verändert und unter Umständen ein Teil meines Geldes (oder alles) weg ist. Dafür bringt sie mir eine verhältnismäßig hohe Rendite, sofern ich das Unternehmen gut gewählt habe.

Die wichtigsten Faktoren, die wir haben, um unser Oval der Geldanlage zu vergrößern und somit mehr von den Ecken des Dreiecks abzudecken, sind Zeit und Risikostreuung.

Was es mit diesen Faktoren auf sich hat, schauen wir uns im nächsten Blogeintrag an.

Die Details der Geldanlage und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Anlageklassen werden in unseren Workshops besprochen – schau doch mal, welcher davon für dich passt!

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11 Replies to “Das magische Dreieck der Geldanlage”

  1. Christel Hoffmann

    Ja, wie immer hast du das sehr klar dargelegt, was die einzelnen Probleme der verschiedenen Geldanlage sind. Ich bin gespannt, welche Lösungen du uns für welche Zeiträume im nächsten Blogbeitrag anbietest!

  2. D

    Immobilien steigen nur in einigen Regionen tatsächlich ihren Wert – in anderen Regionen (Stichwort Abwanderung, demographischer Wandel, Strukturschwäche) sinkt ihr Wert – zusätzlich zu den trotzdem anfallenden Unterhaltungskosten.
    Das sollten vor allem „Häuslebauer“ (und Erben!) bedenken und sich über die Rahmenbedingungen an ihrem Standort gut informieren.
    Gruss, Dorothee

    • Claudia, Female Finance Forum

      Liebe Dorothee,

      da stimme ich dir absolut zu! Das “Betongold” ist längst nicht so sicher profitabel, wie es gerne angenommen wird. Lage, Zustand der Immobilie und andere Faktoren spielen eine große Rolle.

      Herzliche Grüße,
      Claudia

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